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Mansfeld

48 Bytes entfernt, 01:45, 2. Feb. 2019
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=== Mansfeld Aktiengesellschaft für Bergbau und Hüttenbetriebe (Mansfeld AG) ===
[[Datei:Logo kamerad martin.png|100px250px|right|Firmenlogo]]
Die stark gefallenen Weltmarktpreise für Kupfer und Silber Anfang des 20. Jahrhunderts und für Kali nach dem ersten Weltkrieg erforderten eine flexiblere Unternehmensführung und führte 1921 zur Umwandlung der Gewerkschaft in eine Aktiengesellschaft und die Ausgliederung der Kaliwerke als Mansfeldsche Kaliwerke AG in eine Tochtergesellschaft. 1933 wurden die Kupferbergwerke aus der Mansfeld AG herausgelöst und die Mansfeldsche Kupferschieferbergbau AG gegründet. Dieser Betrieb wurde als Folge der Weltwirtschaftskrise staatlich subventioniert. 1938 fusionierten die Mansfeld AG und die Salzdetfurt AG auf Betreiben des Hauptaktionärs beider Firmen, der Deutschen Bank, zum Mansfeld-Salzdetfurt-Konzern. Die Mansfeld AG wurde hierbei zur 100 prozentigen Tochter der Salzdetfurt AG.<ref>Mansfeld-Die Geschichte des Berg- u. Hüttenwesens Band 1. Eisleben und Bochum, 1999, S. 433-434.</ref>
=== VEB Mansfeld Kombinat Wilhelm Pieck ===
[[Datei:MKWP.png|100px250px|right|Firmenlogo Kombinat]]
1948 wurde die VVB Mansfelder Bergbau- und Hüttenbetriebe gegründet und die volkseigenen Mansfelder Betriebe in diese eingegliedert. 1951 erfolgte aus dieser VVB die Gründung des VEB Mansfeld Kombinat Wilhelm Pieck. Im gleichen Jahr begann auf dem Thomas Münzer-Schacht in Sangerhausen die Förderung des Kupferschiefers. Von 1952 bis 1956 erfolgte die Teufe des Schachtes Niederröblingen (späterer Bernard-Koenen Schacht I). 1953 erfolgte eine Aufspaltung in VEB Mansfeld Hütten Kombinat Wilhelm Pieck und VEB Mansfeld Bergbau Kombinat Wilhelm Pieck. 1956 wurde das Bergbau Kombinat in VEB Kupferbergbau Otto Brosowski, VEB Kupferbergbau Fortschritt, VEB Kupferbergbau Max Lademann, VEB Kupferbergbau Ernst Thälmann, VEB Kupferbergbau Thomas Münzer und VEB Kupferbergbau Niederröblingen aufgeteilt. Die Bergbaubetriebe wurden der VVB NE-Metallindustrie Eisleben unterstellt und das Bergbau Kombinat aufgelöst. 1960 erfolgte ein erneuter Zusammenschluss des Hüttenkombinates sowie der Bergbaubetriebe zum VEB Mansfeld Kombinat Wilhelm Pieck (MKWP). 1969 wurde mit der Stilllegung des Otto-Brosowski-Schachtes die Kupferschieferförderung in der Mansfelder Mulde eingestellt. 1970 erfolgte die Eingliederung des VEB Halbzeugkombinat Hettstedt in das MKWP. Das Kombinat gliederte sich Ende der 1980er Jahre in folgende Struktur:
== Bergbau ==
[[Datei:Mansfeld profil.png|200px|miniatur|Schnitt durch die Mansfelder Mulde]]
=== Geologie ===
Das ca. 0,3-0,4 m mächtige Kupferschieferflöz tritt am Westrand (Harz), am Südwestrand (Hornburger Sattel) und am Nordrand (Halle-Hettstedter-Gebirgsbrücke) der Mansfelder Mulde zutage und fällt mit ca. 3-8 Grad nach Osten in die Mansfelder Mulde ein. Analog dazu fällt das Flöz vom Harzsüdrand und vom Südrand des Hornburger Sattels ebenfalls mit 3-8 Grad nach Süden in die Sangerhäuser Mulde ein. Das Flöz bildet die Basis des Zechsteins und wird je nach Tiefe von sämtlichen Schichten der Zechsteinformation sowie von Schichten des Trias und des Tertiärs überlagert.
=== Kupferschieferbergbau ===
[[File:Brosowski Halde.jpg|200px|thumb|Halde des Otto-Brosowski Schachtes]][[File:Fortschritt 1 Halde.jpg|200px|thumb|Halde des Fortschritt-Schachtes]][[File:Ernst Thälmann-Schacht.jpg|200px|thumb|Halde des Ernst Thälmann-Schachtes]][[File:Koenen 2.jpg|200px|thumb|Bernard Koenen-Schacht II bei Nienstedt]][[File:Thomas Muenzer-Schacht.jpg|200px|thumb|Thomas Müntzer-Schacht bei Sangerhausen]][[Datei:Wettelrode-Schacht.jpg|200px|thumb|Röhrigschacht Wettelrode]]
Der Bergbau auf Kupferschiefer begann um 1200 zunächst am ausstreichenden Flöz in Oberflächennähe im sogenannten Duckelbergbau. Der Abbau des Flözes war damit allerdings in seiner Fläche wie Teufe wegen des zusetzenden Grundwassers begrenzt und die Schächte mußten frühzeitig aufgegeben werden. Auf diese Weise wurde der gesamte oberflächennahe Bereich des Flözes über mehrere Jahrhunderte abgebaut. Ab dem 17. Jahrhundert begann der Vortrieb von teilweise sehr langen Stollen um das Kupferschieferflöz auch in tieferen Bereichen abbauen zu können. Der 1809 angesetzte Schlüsselstollen ist der tiefste dieser Stollen, brachte bei Helbra eine maximale Teufe von ca. 180 m ein und besitzt eine Länge von 32,3 km. Auf den Schlüsselstollen wurde später die gesamte Wasserhaltung in der Mansfelder Mulde ausgerichtet.
Erst der Zusammenschluß zur Mansfeldschen Kupferschieferbauenden Gewerkschaft und die Nutzung der Dampfkraft führten zur Teufe von tieferen Schächten und zum flächigen Abbau des Flözes im Strebbau.
=== Gottesbelohnungs-Hütte (Kupfer-Silber-Hütte) ===
[[Datei:Bundesarchiv Bild 183-1983-1202-010, Bez. Halle, Verwertung von Abfallprodukten.jpg|200px|thumb|Bessemerei der Kupfer-Silber-Hütte]]
Die Gottesbelohnungs-Hütte entstand 1695 als Rohhütte bei Hettstedt. 1796 ging die Hütte in Konkurs und wurde 1797 von der Kupferkammer-Hütte übernommen. 1827 wurde auf der Hütte eine Amalgieranlage zur Entsilberung des Kupfersteins der Rohhütten errichtet, welche 1827 ihren Betrieb aufnahm. 1870 wurde oberhalb der Gottesbelohnungs-Hütte eine Kupferraffinierhütte zur Verarbeitung von Rückständen aus den Flammöfen errichtet. 1926 wurde eine Bessemerei und 1937 eine Elektrolyseanlage errichtet. Die durch das Bessemer-Verfahren überflüssigen Öfen der Kupferraffinerie wurden umgebaut und zum Gießen der Kupferanoden genutzt. Mit der Gründung des Mansfeld Kombinates wurden die Bessemerei, die Kupferraffinerie und die Elektrolyse zusammengeführt und die Hütte als Kupfer-Silber-Hütte bezeichnet. 1971 wurde eine Anlage zur Wiederaufarbeitung kupferhaltiger Sekundärrohstoffe errichtet. In den 1960er Jahren baute das Mansfeld Kombinat auf der Hütte zwei Stranggußanlagen, welchen 1978 eine Gießwalzanlage für Kupferdraht folgte. 1989 wurde die Bessemerei der Hütte stillgelegt und die anderen Anlagen für die Verarbeitung von Sekundärrohstoffen in den 1990er Jahren komplett modernisiert. 2004 wurde die Produktion der Sekundärkupferanlagen eingestellt.