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Grube Tannenberg

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K
[[Datei:Tannenberg-gf.png|mini|Grubenfeld 1964]]
1946 wurden die Übertageanlagen zusammen mit der Erzaufbereitung in sowjetisches Eigentum überführt und als Aufbereitungsobjekt 32 der Wismut AG zur chemischen Uranaufbereitungsanlage (Fabrik 60) umgebaut. Die Rückstandsschlämme (Tailings) der Fabrik 60 wurden in die industriellen Absetzanlagen I und II am nördlich gelegenen Bodahang gespült. Durch das Objekt 32 erfolgte von 1946 bis 1948 auch eine Uran-Erkundung in der Tannenberg-Lagerstätte und auf der Himmelfahrt-Fundgrube. Als Stolln 176 (Tannenbergstolln), Stolln 178 (Himmelfahrtstolln) und Schacht 177 (Blindschacht I) wurden die Anlagen im zentralen Schachtregister der Wismut AG eingetragen. Der zwischenzeitlich geringfügig betriebene Zinnerzabbau mußte, nach vollständiger Inbetriebnahme und damit verbundener Hermetisierung des Objektes 32, 1947 vollständig eingestellt werden, da sich das Mundloch des Comunstolln innerhalb dieser Anlage befand.
[[Datei:Mühlleithen-2.jpg|mini|Werk Mühlleithen der Grube Tannenberg]]<ref>''Chronik der Wismut''. Wismut GmbH, Chemnitz 1999, [https://worldcat.org/oclc/84330928 OCLC 84330928]</ref>
Der VEB Wolfram-Zinnerzbetrieb Pechtelsgrün fuhr 1952 vom Steinbachtal bei Mühlleithen den 1,8 km langen Mühleithner Stolln (835m-Sohle) auf. Unmittelbar nach Wiederaufnahme des Abbaus kam es am 28. August 1954 zu einem schweren Unfall bei dem zwei Bergleute bei Beraubearbeiten von herabstürzenden Massen begraben wurden. Während ein Bergmann noch am Unfallort verstarb überlebte der zweite schwerverletzt. Als mitursächlich wurde das lange Offenstehen des Abbaus seit der vorübergehenden Betriebseinstellung 1947 ermittelt, in dessen Folge sich ein instabiler Krisenherd entlang einer Störung (Ruschel) entwickeln konnte. Umfangreiche zusätzliche Arbeitsschutzmaßnahmen waren die Folge und auch grundsätzlich wurde das Abbauverfahren in Frage gestellt.
Von 1954 bis 1964 wurde die Lagerstätte komplett abgebaut. Dazu wurde auch der oberflächennahe Bereich des Pingengeländes von Übertage bis zur 865m-Sohle durch drei weitere Abbausohlen im 10m Abstand erschlossen. Die Erze wurden in der Erzwäsche Gottesberg aufbereitet.
Gegen Ende dieser letzten Betriebsperiode der Grube kam es zu einer umfangreichen unter- als auch übertägigen Zinnerkundung im gesamten Raum Gottesberg-Mühlleithen. Im Rahmen dieser Erkundung wurde auf der 775m-Sohle der Schneckensteinfelsen angefahren. Auf der 745m Sohle wurden mehrere Strecken nach Westen in den Kontaktschiefer gefahren und mehrere Erkundungsbohrungen niedergebracht. Insgesamt konnten, einschließlich der bereits abgebauten, 7 Greisenkörper festgestellt werden. Unter diesen befinden sich auch die Schneckensteinbrekzie selbst, wie auch die umgebenden Quarzporphyrschlote. Die meißten dieser Körper erwiesen sich aufgrund zu geringer Erzgehalte oder zu geringer Mächtigkeiten als nicht bauwürdig. Durch die Bohrungen unterhalb der 745m-Sohle konnte allerdings auch ein weiterer Erzkörper ähnlichen Ausmaßes wie die bereits abgebauten nachgewiesen werden. Ein Abbau erfolgte bis heute nicht.<ref name="Baumann" /><ref>[https://publikationen.sachsen.de/bdb/artikel/12165 Günter Hösel, Gerhard Tischendorf, Jürgen Wasternack: Erläuterungen zur Karte "Mineralische Rohstoffe Erzgebirge-Vogtland/Krušné Hory 1:100000, Karte 2". Sächsisches Landesamt für Umwelt und Geologie, Sächsisches Oberbergamt, Freiberg 1997, S. 29-30].</ref>
Nach dem vollständigen Abbau der Greisenkörper wurde der Grubenbetrieb 1964 eingestellt.