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Grube Brunndöbra

22 Bytes entfernt, 18:46, 26. Mai 2019
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Die '''Grube Brunndöbra''' ist ein ehemaliges Schwerspatbergwerk in der Nähe der Stadt Klingenthal im oberen Vogtland.
[[File:Schneckenstein karte wp.png|mini|Schneckensteingebiet mit den Anlagen der Grube Brunndöbra (hellbraun)]]
== Geographische Lage der Grube Brunndöbra ==
[[File:Schneckenstein karte wp.png|mini|Schneckensteingebiet mit den Anlagen der Grube Brunndöbra (hellbraun)]]
Das Abbaugebiet der Grube Brunndöbra erstreckt sich vom Goldberg bei Brunndöbra in nordwestlicher Richtung bis zum Pfaffenstein südlich von Hammerbrücke. Das zentrale Abbaugebiet befindet sich auf dieser Linie 500m südwestlich und südlich der [[Schneckenstein#Siedlung|Schneckensteinsiedlung]]. Das Werksgelände der Grube befindet sich am Zusammenfluß von Höllgrundbach und Schwarzbach im sogenannten „linkischen Grund“ oberhalb des heutigen Gewerbegebietes.
Baryt-WAB 2.jpg|Schwerspat - poliert
</gallery>
[[Datei:655s 1.png|mini|655m Sohle am Maischacht]]
== Geschichte ==
Bei dem als Schwerspatgrube Brunndöbra bezeichneten Bergwerk handelt es sich weitestgehend um das Uranerzbergwerk Schneckenstein der SAG / SDAG Wismut. Ende der 50er Jahre begann die Erkundung der Schwerspatvorkommen auf der Hauptstörung Brunndöbra. Bereits im 19. Jahrhundert ist Bergbau auf Eisenerz und Schwerspat durch den Vorderen Tannenberg-Fundschacht direkt auf der Hauptstörung bekannt. Durch den bereits auslaufenden Uranbergbau wurden größere Vorkommen bestätigt. In Folge wurde das Südostfeld der Grube im Bereich der Hauptstörung für den Schwerspatabbau vorbereitet.
 
[[Datei:655s 1.png|mini|655m Sohle am Maischacht]]
=== 1960er Jahre ===
1960 begann die SDAG Wismut mit der Auffahrung des 1200m langen Wasserlösungsstolln Brunndöbra im Niveau der 655m-Sohle, welcher am 01. Juli 1960 mit dem Durchschlag auf den Hauptquerschlag 49 das Grubenfeld erreichte. Der größte Teil der Schachtanlagen allerdings wurde verwahrt und demontiert. Unterhalb der 655m Sohle wurde das Grubenfeld geflutet.
[[Datei:Wab.jpg|mini|Werksgelände im Höllgrund]]
Im Dezember 1960 übergab die SDAG Wismut das Grubenfeld an den VEB Wolfram Zinnerz-Betrieb Pechtelsgrün. Bis Mitte der 60er Jahre wurde die Lagerstätte ausgerichtet und erkundet. 1964 wurde der Blindschacht I von der 655m-Sohle nach Übertage hochgebrochen und die Förderanlage auf der 775m-Sohle eingerichtet sowie die Sohlen 775m und 715m angeschlossen. 1966 wurde mit dem Abbau der Lagerstätte auf Abbauen zwischen der 655m-Sohle und der 715m-Sohle begonnen. Der geförderte Schwerspat wurde zunächst im Höllgrundtal auf Halde gefördert, da sich die ehem. Uranerzaufbereitung Lengenfeld (Objekt 31) im Umbau befand. Ab 1968 wurde der Schwerspat dann in dieser Aufbereitungsanlage im Wechsel mit Flußspat aus der Grube Schönbrunn aufbereitet. Am Mundloch des Stolln Brunndöbra im Höllgrundtal entstand das neue Betriebsgelände der Schwerspatgrube mit Werkstätten, Kaue, Verwaltungs- und Sozialgebäuden, Erzbunker und Holzplatz. Der Wasserlösungsstolln war zugleich Förderstolln und diente ebenfalls dem Belegschafts- und dem Materialtransport. Der einzig unverwahrt übergebene Schacht 244 (Maischacht) wurde zwischenzeitlich bereits verrohrt und stillgelegt und diente nun als Abwetterschacht. 1969 wurde, nachdem die letzten vogtländischen Zinnerz- und Wolframerzgruben stillgelegt wurden, der VEB Wolfram-Zinnerzbetrieb Pechtelsgrün zunächst in VEB Vogtlandgruben umbenannt und im Zuge der Umstrukturierung der DDR-Wirtschaft aufgelöst. 1970 wurde der VEB Fluß- und Schwerspatbetrieb Lengenfeld gegründet dessen Stammwerk die vogtländischen Gruben Brunndöbra und Schönbrunn sowie die Zentralaufbereitung Lengenfeld bildeten. Der Betrieb gehörte, einschließlich seiner weiteren Werke im Harz und in Thüringen, von da an zum [[Kombinat Kali|VE Kombinat Kali]].
 
[[Datei:Zuf.jpg|mini|Tagebau und Zentralschachtunterfahrung]]
=== 1970er Jahre ===
Als Abbauverfahren wurde hauptsächlich Firstenstoßbau angewandt, im Zentralfeld allerdings auch Teilsohlenbau mit Versatz. Zum Abbau der Linse IIb zwischen der 745m-Sohle und der Tagesoberfläche wurde im Bereich der überdeckenden Zentralschachthalde eine Gangstrecke unter diese Halde gefahren, diese Zentralschachtunterfahrung (ZUF) diente als Aus- und Vorrichtungsgrubenbau auch der Bewetterung, der Versatzförderung sowie dem Materialtransport und der Fahrung. Während des Vortriebs förderte diese Strecke selbst Schwerspat. In unmittelbarer Nachbarschaft wurde die Linse IIa mit einem Teilsohlenbau abbgebaut. Dieser wurde von Übetrage mit einer Wendel für den Einsatz von gleisloser Technik vorgerichtet. Die überdeckende Halde des Schachtes 252 (Jugendschacht) sorgte für selbsttätigen Versatz. Ab Mitte der 70er Jahre wurde die Lagerstätte durch Tiefbohrungen unterhalb der 655m-Sohle erkundet.
[[Datei:TannenbachWAB-vertikal.jpg|mini|Tagebau 2 SO am TannenbachVertikalschema der Grube]]
[[Datei:Rampe-wab.jpg|mini|Grundriß der Rampenauffahrung]]
 
=== 1980er Jahre ===
Ab 1979 wurde der oberflächennahe Bereich entlang der gesamten Lagerstätte in Tagebauen gewonnen. Von 1987 an wurde so auch die Tannenbachlinse abgebaut, nachdem diese zuerst untertägig erkundet wurde.
1983 begann der Aufschluß des Grubenfeldes unterhalb der 655m-Sohle mit dem Vortrieb der Rampe Brunndöbra vom Höllgrundtal auf das Grubenfeld und in die Tiefe. Parallel dazu wurde der Maischacht gesümpft und das Füllort der 655m-Sohle zur Hängebank umgebaut, Materialtransporte und Seilfahrten erfolgten hier allerdings bis zum Schluß nur über einen Förderkübel. Auf dem Werksgelände im Höllgrundtal wurden zum Betrieb der Rampe zusätzliche Werkstätten, eine Mischanlage, eine Kompressorenstation, eine Wasserhaltungsanlage, eine weitere Trafostation sowie zusätzliche Verwaltungsgebäude gebaut. Die Rampe Brunndöbra erreichte Ende 1988 mit dem Durchschlag zum Maischacht das Grubenfeld auf dem Niveau von 490m. Am Spatbunkersystem der Übergabestelle-490m-Sohle erreichte die Rampe die 475m-Sohle und wurde auf dieser nach Nordwesten Richtung Blindschacht 241b weiter aufgefahren. Es war vorgesehen über diesen Blindschacht den Teufenaufschluß bis zur 295m-Sohle fortzusetzen. Die Rampe Brunndöbra wurde mit einem Querschnitt von 22m² und mit einer Neigung von 12,5 % aufgefahren. Sie war von Anfang an für die gleislose Förderung ausgelegt und für den Einsatz von straßentauglichen LKW vorgesehen. Neben diesen Ausrichtungsarbeiten der Lagerstätte unterhalb der Talsohle wurde 1988 im Südostfeld bereits die 625m-Sohle über das Gesenk 3 angeschlossen und der Abbau zwischen der 625m-Sohle und der 655m-Sohle aufgenommen.
<gallery>[[Datei:WAB-vertikalWab.jpg|miniWerksgelände im HöllgrundZuf.jpg|Tagebau und ZentralschachtunterfahrungTannenbach.jpg|Vertikalschema der Grube]]Tagebau 2 SO am Tannenbach</gallery>
=== 1990er Jahre ===
Rampe2.jpg|Blick in die Rampe Brunndöbra
Wasserloesungsstolln.jpg|Mundloch Wasserlösungsstolln Brunndöbra
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== Verwendung des Baryts ==

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